Dazu passend wurde seit dem Jahr 2017 von Traunsteins Landrat Siegfried Walch die fortlaufende Aktion „Blühender Landkreis Traunstein“ ausgerufen. Die Initiative dient der Erhaltung und der Verbesserung von Ökosystemen, um so einen Beitrag zum Schutz der Blüten besuchenden Insekten zu leisten. Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Wespen, Schmetterlinge und Käfer haben eine entscheidende Funktion im Ökosystem: Sie bestäuben auf ihrer Nahrungssuche die besuchten Pflanzen. Rund 80% der einheimischen Blütenpflanzen sind auf Fremdbestäubung durch Insekten angewiesen. Von dieser Tätigkeit hängen für uns Menschen lebenswichtige Bereiche wie die Lebensmittelversorgung oder auch die Erhaltung der Biodiversität ab. Die Lebensbedingungen der bestäubenden Insekten haben sich in den letzten Jahrzehnten auf Grund des immer knapper werdenden Nahrungs- und Lebensraumangebots beispielsweise durch die intensive Landwirtschaft oder „sterile“ Gärten bestehend aus Dauergrün jedoch erheblich verschlechtert.
Auch die Initiative „Der Rupertiwinkel summt“ und Projekte im Landkreis Berchtesgadener Land wie „Die Wildbiene schützen“ der Biosphärenregion Berchtesgadener Land und „Blühendes Berchtesgadener Land“ haben sich zum Ziel gesetzt, genau auf diese Probleme hinzuweisen und Lösungsansätze zum Schutz der bestäubenden Insekten zu erarbeiten. Die Ziele all dieser Initiativen stimmen auch mit der Bayerischen Biodiversitätsstrategie überein.
Mit dem Projekt „Ökologisches Grünflächenpflegemanagement für Kommunen“, einem Kooperationsprojekt zahlreicher Kommunen und evtl. dem Landkreis Traunstein (einige Kommunen haben bereits ihr Interessen an dem Projekt bekundet) der LAG Traun-Alz-Salzach, der LAG Chiemgauer Seenplatte, der LAG Chiemgauer Alpen und der LAG Berchtesgadener Land, werden die Ziele des Landkreises Traunstein und der oben genannten Initiativen auch von kommunaler Seite unterstützt. Durch die naturnahe Umgestaltung und Umsetzung entsprechender, naturschutzfachlicher Maßnahmen auf kommunalen Grünflächen wollen die Gemeinden auch eine Vorbildrolle für die Bevölkerung wahrnehmen. Das Projekt „Ökologisches Grünflächenpflegemanagement für Kommunen“ beinhaltet zum einen die Erstellung eines Konzepts für einen naturschutzgerechten Pflegeplan der kommunalen Grünflächen. Auf Grund der naturschutzfachlichen Qualität des Pflegeplans mit dem Ziel einer gezielten Ökologisierung der kommunalen Flächen, geht dieser weit über die Pflichtaufgaben der Gemeinde hinaus.
Der Grünflächenpflegeplan beinhaltet alle Grünflächen die im Eigentum der Gemeinde stehen und Grünflächen, deren Pflege der Gemeinde übertragen worden ist, jedoch keine landwirtschaftlich genutzten Flächen.